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Glücksmomente für tolle Beiträge – Erzähle uns (d)eine romantische Ballongeschichte!

Heute schliessen wir den Glücksmomente- Wettbewerb mit einer wunderschönen und romantischen Geschichte ab. Da ich selber mittendrin statt nur dabei stand, denke ich heute noch gerne an diesen wunderschönen Moment, als Jonas W. auf kleinstem Raum in/ auf die Knie ging. Aber lest doch seinen Glcüksmoment selber...

Eine Liebe hebt ab… und zwar am 24. September 2011

Tja, was soll man sagen. Ballonfahren ist einfach eine Wucht. Hat man es einmal gemacht, dann will man einfach immer wieder. So war es auch bei uns. Ich und meine jetzige Frau waren bereits im 2006 und 2008 mit Stefu im Ballon unterwegs, und haben wundervolle Fahrten mit lustigen Zwischenlandungen auf dem Wasser erlebt, als sich bei mir der Wunsch langsam entwickelte, dass die Zeit nun reif sei, dass ich meiner geliebten Dame an meiner Seite einen Heiratsantrag machen wollte. Irgendwie speziell sollte ein Heiratsantrag doch sein, oder? Und überraschend… und einprägend, so dass selbst ein Mann wie ich sich diesen Event lange merken kann. Blumenstrauss und auf die Knie gehen?? … buuhh. Auf die Knie gehen, geht ja noch, aber der Rest ist irgendwie zu langweilig, da fehlt was. Hmm… vielleicht auf die Knie gehen ein bisschen weiter oben in luftigen Höhen?? Ah, schon viel besser! Flugzeug? Nein, zu schnell, zu kompliziert... aber ein Heissluftballon... ja, das sollte gehen. Schon bald hab ich also Stefu kontaktiert und mit ihm abgemacht, dass ich in der Luft um die Hand von meiner zukünftigen Frau anhalten möchte. Alles klar... und so wurde also ein Datum fixiert in aller Heimlichkeit und noch was anderes Kleines organisiert, von dem ihr später noch hören werdet.
Und dann kam also der Tag X. 23. September 2011. Ich bin ja nicht wirklich bekannt für super spontane Ideen einfach mal so hingeblättert und aus dem Ärmel geschüttelt... und als ich dann also am frühen Nachmittag meiner holden Dame mal kurz sagte, dass sie sich jetzt SPONTAN mal was anderes anziehen und nochmals auf Klo gehen soll, da wir jetzt weggehen werden und sie später wohl nicht mehr dazu käme, schaute sie mich komplett schräg an… «Ähm, alles klar bei dir? Was zum Henker soll denn jetzt das?? Wohin gehen wir, hast du gesagt?» Naja... was Spontanes halt... also los, hopp hopp... Und so begaben wir uns also zum Bahnhof in Oerlikon und von da nach Langenthal. Im Gesicht meiner Holden stand immer noch in Grossbuchstaben geschrieben: Was machen wir hier im Zug und was bitte schön machen wir hier in Langenthal? Innerlich musste ich schmunzeln. Wenn sie nur wüsste... In Langenthal angekommen, stiegen wir aus dem Zug und ich suchte Stefu. Dieser kam uns schon strahlend wie ein Maienkäfer entgegen… Und meine Holde fing langsam an zu begreifen, dass wir nun wohl eine Heissluftballon Fahrt machen werden. So stiegen wir in Stefu’s Auto und ab ging es nach Oeschenbach (BE) auf ein Feld. Da wurde der «kleine» Onyx Ballon ausgepackt. Der war perfekt geeignet für eine kleine Gruppe von 3
Leuten. Ballonhülle aufheben, reinpusten mit dem Venti und dann Brenner ahoi, und der Ballon streckte sich erfreut gegen den Himmel, als ob er ahnen würde, dass er jetzt dann gleich ausfahren darf. Wir hüpften in den Korb und dann ging es los. Eine Liebe hob ab in den Himmel, langsam langsam, immer weiter nach Oben bei herrlichem Sonnenschein. Die Brenner düsten, die Erde wurde immer kleiner unter uns, dann wieder Stille bis zum nächsten Brennerstoss. Gemächlich tuckerten wir in der Höhe an schönen Wäldern vorbei, vielen Feldern und sahen sogar einen Helikopter und ein Kleinflugzeug. Toll.. eigentlich… aber ich war nun doch ein bisschen nervös und konnte das Ganze nicht mehr ganz hundert prozentig geniessen. Naja, jetzt hoffen wir mal, dass sie «JA» sagt… und dass sie nicht gleich aus dem Korb kippt, wenn ich mit dem Antrag komme. Und wenn es dann ganz dumm laufen würde, und sie echt nicht «JA» sagt, ja dann hätten wir ein gröberes Problem. Kann ja nicht sagen: «Stefu, ich glaub das ging jetzt in die Hosen... bitte lass mich an der nächsten Ecke aussteigen». Am Ende müsste ich dann wohl noch aus dem Korb springen müssen. Hmm… irgendwann schaute ich dann den Stefu an, und wahrscheinlich war ich ein offenes Buch für ihn, denn er sagte: «Ähm, also... man kann jetzt anfangen, gell»… «OK»... das war also der Startschuss. Und so fing ich an. «Meine Liebe… ich denke du kannst dir bereits in etwa vorstellen, wieso wir hier sind. Wir fliegen nun schon seit einiger Zeit zusammen durch die Lüfte. Und das ist toll, mit dir, neben dir… zusammen. Und das möchte ich noch viele viele Jahre mit dir tun. Für immer» Und so kniete ich also da im Korb vor meiner Holden nieder (Gott war das eng) und kramte parallel noch ein blaues Kästchen aus meinem Rucksack hervor. «Willst du meine Frau werden, so nehme mein kleines Geschenk an dich an. Ich schenke dir mein Herz». Zitternd übergab ich ihr das blaue Kästchen. Sie nahm es entgegen und lachte, und war gerührt und verlegen. Dann öffnete sie das Kästchen und ein grosses Swarovski Kristallherz kam zum Vorschein. Sie packte es aus und sie hatte Tränen in den Augen. «JA»… Oh.. sie hat «JA» gesagt, dämmerte es mir… Ich stellte mich wieder auf im Korb und ein grosser Erleichterungsfelsbrocken löste sich in mir (theoretisch hätten wir jetzt einen grossen Sprung nach Oben mit dem Ballon vollführen müssen, denn ich fühle mich so plötzlich erheblich leichter). Ich gab meiner Holden einen kleinen Kuss und Stefu kramte nach einer Sektflasche und den Gläsern. Jeeeehhhh… wir waren überglücklich. Dann öffnete Stefu die Flasche (oups, der Korken fiel nach unten. Sorry guys da unten, ich hoffe es hat keinen getroffen) und wir stiessen alle gemeinsam an auf unsere Liebe. So fuhren wir weiter, in der Ferne der Mauensee (ja da hatten wir bei unserer ersten
Ballonfahrt eine Wasseroberflächenlandung gemacht und mussten unsere Schuhe in die Höhe recken) und die Sonne ging auch schon langsam runter. Dann nach einer längeren Zeit, meine Holde und ich schön händchenhaltend, ging die Fahrt langsam zu Ende in Rickenbach im Kanton Luzern. Wir landeten ganz sanft. Kinder kamen bereits angerannt, die uns von Weitem gesehen hatten, dann noch Erwachsene. Ich «fällte» dann den Ballon zusammen mit dem Nachfahrer von Stefu. Dann wurde alles zusammengepackt und im Anhänger verstaut. Zum Schluss noch ein Abschlussfoto für die Ewigkeit. Ja, an diesem Tag ist wirklich eine Liebe abgehoben. Im Mai 2012 fand dann unsere Hochzeit statt… und zwar unter dem Motto «Eine Liebe hebt ab». Der Onyxballon war gut vertreten, denn wir benutzten ihn als Namenskärtchen für die Leute. Auf der Hochzeitstorte waren Heissluftballone und auch unsere Tischdeko zierten Kerzen mit gelb-blauen Ballonen… Und natürlich durfte auch Stefu, Raphi und Simon nicht fehlen, die beim Kirchenaustritt mit ihrem Ballonkorb vor dem Eingang standen und uns mit dem Brenner ein grosses Feuerherz in die Luft zauberten. «Up and away… for ever»..

Lieber Jonas, ich danke dir herzlich für deine schöne und berührende Geschichte! Ich freue mich sehr, dass wir gemeinsam Deinen romantischen Glücksmoment wiederholen dürfen. Ich gehe schwer davon aus, dass du nochmals die gleiche Herzdame zur Fahrt mitbringen wirst, dies ist jedoch dir überlassen... ;-) Der Korb ist mitllerweile nicht mehr der Gleiche - Zwar in den gleichen Dimensionen, jedoch mit Türe. Dies würde zwar das auf die Knie sinken wesentlich vereinfachen, aber vor der Türe hast du schlechte Chancen, das JA zu hören... Wie auch immer, lass uns bald wieder gemeinsam abheben um eurer Liebe neues Feuer einzuhauchen! Guet Land! Stefu