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Ultramagic Party zum 2000sten Ballon!

Vor ein paar Wochen sind wir von Ultramagic, dem Ballonhersteller aus Igualada und unserem Dealer für die Schweiz, Christoph Meyer eingeladen worden, am Fest zum 2000sten Ballon aus dem Hause Ultramagic dabei zu sein. Nach einem Rundmail an meine Freunde stand dann die Truppe in kurzer Zeit fest: Wir drei Ballonpiloten Benj Senn, Jürg Kümmerli und Stefu Wälchli konnten es uns einrichten und so organisierten wir einen Wochenendtrip nach Spanien…

Am Freitagabend, 24.06.2016 sind wir dann von Basel aus mit Easy Jet nach Barcelona geflogen. Der Flug war trotz den gigantischen CB’s, die sich links und rechts von uns auftürmten sehr ruhig und entspannt. Vor der Landung in Barcelona mussten wir aufgrund der hohen Auslastung des Flughafens noch eine Zusatzrunde drehen. Aufgereiht landete ein Flieger nach dem anderen. Im Anflug wurden wir dann plötzlich doch noch zünftig durchgeschüttelt – Schuld daran war die vor uns fliegende A380 - Sie hinterliess beeindruckende Turbulenzen. Die Landung war dann perfekt und nach der Übernahme unseres gemieteten Mercedes Vito machten wir uns auf den Weg Richtung Igualada, wo wir unser Quartier im von früheren Besuchen bestens bekannten Hotel Robert bezogen.

Der Samstag ist dann der eigentliche Festtag und er beginnt (völlig überraschend ;-) )mit einer Ballonfahrt: Um 06.30 Uhr treffen sich ca. 15 Ballonteams und die Mitarbeiter der Ultramagic auf dem ans Firmengelände angenzenden Flugplatz Odena. Zur Feier des Tages wurden spezielle T-Shirts bedruckt, die an alle Frühaufsteher verteilt werden. Kurz darauf heben die unterschiedlich grossen Ballone vom 2-Plätzer bis zum 12‘000 m3 grossen 20-Plätzer ab. Wir dürfen freundlicherweise Chrigus Blacky HB-QTO, einen Teckno S-50 benutzen und während Benj und Jürg in der Luft sind, mache ich vorerst den Job des Verfolgers. Zu tun gibt es aber nicht viel, denn Benj landet den Ballon nach einer guten ¾ Std. wieder auf dem Flugplatz (also fast auf dem Flugplatz („Insider Nr. 1“). Benj steigt aus und ich darf auch noch ans Feuer. Schnell steigen wir auf, weil uns der Wind in den tieferen Luftschichten nach Osten und somit in die unwegsamen Berge rund um Igualada hineinbläst. Auf (abgerundet) 3000 ft („Insider Nr.2“) stimmt dann die Drift und wir fahren mit Blacky Richtung Stadt. So hoch war ich noch nie über Igualada und stünde nicht ein Wolkenband im Weg, so würden wir hinter dem Fernsehturm von Barcelona das Mittelmeer sehen…! Aber auch ohne Meersicht ist das Panorama atemberaubend und wir geniessen die Fahrt sehr. Am westlichen Ende von Igualada sinken wir wieder ab und fahren nun tief wieder in Richtung Flugplatz zurück. Ich ärgere mich ein bisschen, dass ich aufgrund der schon sehr lebendigen Winde den Flugplatz knapp verpasse, aber die Landung gelingt dann direkt dahinter perfekt auf einem gemähten Kornfeld. Nach dem Zusammenpacken des Ballons geht es sofort weiter und wir verschieben uns zum Circuit, der Rennstrecke Parcmotor Castelloni wo wir uns beim Kartfahren im Kampf um den Titel des GP Ultramagic nichts schenken. Aus Schweizer Sicht hat Rennfahrer Chrigu die Nase deutlich vorn, gefolgt von Jürg und Benj. Stefu belegt als Genussfahrer den hervorragenden 4. Platz als Schweizer cheeky. Im Gesamtklassement vertritt Chrigu unsere Nation besser als die Fussballer an der EM und landet sogar auf dem Siegertreppchen! Die katalanische Hitze macht uns Schweizern Mühe, sind wir doch heuer nicht gerade sonnenverwöhnt worden bisher und so beschliessen wir, uns auszuklinken und uns nach einem kühlenden Bad im Hotelpool bei einer ausgiebigen Siesta auf den Abend vorzubereiten.

Am Samstagabend steht dann der eigentliche Festakt auf dem Programm. Mit feinen katalanischen Spezialitäten für den Gaumen und guter Musik beginnt der Abend und Firmenchef Josep Maria Llado überreicht uns persönlich eine Uhr und ein Buch mit vielen tollen Bildern und Abbildungen aller 1999 Ballone, die bisher von Ultramagic hergestellt wurden. Sehr eindrücklich war auch der Film über die Expedition in Madagascar - Sehr sehenswert, guckst du hier: https://www.youtube.com/watch?v=rUJwaeM-KCI Mit Spannung erwarten wir den Höhepunkt des Abends: Die Präsentation des Ballons mit der Werksnummer 2000! Um 22.30 Uhr ist es dann soweit und während im Vordergrund zwei Ballone stehen und ein dritter aufgeblasen am Boden liegt, wird dahinter in der Dunkelheit der Ballon Nr. 2000 vorbereitet. In einer spektakulären Licht- und Feuershow mit Tanzeinlagen wird die Firmengeschichte von Ultramagic erzählt. Als Höhepunkt wird dann der neue Ballon mit dem Namen Tramuntana präsentiert! Ein sehr emotionaler Moment für die Leute, die Ultramagic gut kennen und noch mehr für diejenigen, die seit Anfang an dabei waren. Mit diesem Ballon, mit dem dazumal alles Begann, besinnt sich Ultramagic auf die Anfänge zurück. Herzliche Gratulation zum grossen Erfolg und weiterhin alles Gute wünschen wir aus der Schweiz!

Nach einer kurzen Nacht wollen wir am Sonntagmorgen nochmals eine Ballonfahrt unternehmen und so stehen wir drei Schweizer um 06.30 Uhr etwas ratlos am Flugfeld von Odena, denn: Es ist bedeckt, tröpfelt sogar ein bisschen und der Wind ist sportlich bis bockig am Boden… Aufgrund der Windrichtung beschliessen wir dann, dass es wohl gescheiter ist, sofern wir dann überhaupt starten werden, dies vom Startplatz des EBF (European Balloon Festival) in der Stadt tun werden. Dort angekommen ist der Wind fast noch schlimmer als unten am Flugplatz und so geht’s erst mal zum Frühstück ins Hotel America. Das Radar und Josep Punti, der im ca. 70 km entfernten Vic auch eine Ballonfahrt geplant hat, machen uns Mut, noch etwas Geduld zu haben, denn das Wetter soll in Kürze bessern. Und so ist es dann auch: Bei immer noch genug Wind stelle ich Blacky auf und paniere ihn (sorry Chrigu! blush) auf dem sandigen Startplatz entsprechend. Mit Benj zusammen starte ich dann und sofort driftet der Ballon mit 25 km/h Richtung Elend (Berge, Wälder, Stromleitungen…). Es braucht etwas Mut, aufzusteigen aber tatsächlich, auf den wiederum (noch mehr als gestern…) abgerundeten 3000 ft (Insider Nr. 3) dreht der Ballon ein. Zwar weit entfernt von der gewünschten Richtung zurück nach Igualada, doch immerhin nicht mehr direkt zum Montserat und der dahinterliegenden Stadt. Der Genussfaktor hält sich heute Morgen daher sehr in Grenzen, obwohl der Himmel inzwischen blau ist und die Sonne lacht. Mit einem mutigen Abstieg (ich schaue nur nach oben (wobei Blacky gar nicht so stark flattert!kiss) und Benj kontrolliert alles, was unter uns liegt) gelingt es uns, hinter einer Hügelkette eine recht windschwache Zone zu finden und die stehende Landung gelingt uns am Rande eines noch nicht abgeernteten Weizenfeldes. Leider gibt es nicht viel Platz für das Verpacken des Ballons und so liegt der Korb am Schluss unter einem steilen Bord und Blacky auf einem kleinen Baum (wir sind uns nicht einig, ob Oliven-, Aprikosen- oder Sonstwasfüreinbaum…). Ohne Schaden kann aber alles Material geborgen werden und im Nachhinein war es eine absolut geniale Fahrt! angel

Als wir zurück zum Flugfeld kommen, können wir gerade noch schauen und winken als Chrigu mit seinem Jet startet und in Richtung Heimat davonfliegt. Wir retablieren das Material und fahren dann zum Hotel Robert zurück, wo wir unsere Zimmer räumen (bereits in wenigen Tagen werden wir ja in anderer Zusammensetzung wieder hier sein…). Mit unserem gemieteten Vito fahren wir nun wieder Richtung Barcelona, jedoch vor der Heimreise haben wir noch Zeit für ein Bad im Meer. Aus früheren Besuchen in der Gegend kenne ich die kleine Bucht bei Garraf, welche vorwiegend von Einheimischen besucht wird. Wahrscheinlich weil Sonntag, ist „mein Geheimtipp“ heute nicht ganz so lauschig und wir teilen den feinsandigen Strand mit Hunderten von anderen Sonnenanbetern. Die Sonnencrème brennt uns zünftig in den Augen - Böse Zungen behaupten jedoch, dies sei eher auf die freizügigen Sonnenanbeterinnen zurückzuführen -  Wie auch immer: Es ist gemütlich und das Meer wunderbar erfrischend. Wär hätte es gedacht, aber es gelingt uns sogar im Regensommer 2016 einen Sonnenbrand aufzulesen…!

Die Abgabe des Vito funktioniert dann einwandfrei und wir begeben wir uns zum Gate für den Rückflug nach Basel. Wir warten und warten und schlussendlich kommen wir mit einer fast 2stündigen Verspätung in die Luft. Dies, weil wiederum sehr viel Betrieb ist auf dem Flughafen und auch, weil unser Flieger bei der Landung noch einen Birdstrike (Vogelschlag) hatte – Gedenkstunde für den Vogel haben wir bereits abgehalten). Zumindest für uns unterhaltsam war noch die kleine Episode der fünf Kollegen, die auch ein cooles Weekend in Barcelona verbracht haben. Der Durst ist aber wohl im Gegensatz zu unsangel eher selten mit Wasser gestillt worden... Schlussendlich wurde der Schlimmste der Gruppe beim Boarding separiert und der Safemanager teilte ihm ruhig und unmissverständlich mit, dass er diesen Flieger nicht betreten werde. Spannend war dann mitanzusehen, wie sich die Freunde zuerst vehement für den Kollegen einsetzten, dann aber bald entscheiden mussten, wie sie nun mit der Situation umgehen wollten. Scheinbar war dies heute nicht das erste Mal, dass der durstige Kollege über die Stränge schlägt und schlussendlich fliegen vier Freunde zurück mit uns nach Basel, während der Fünfte protestierend am Gate zurückbleibt. Er darf sich dafür noch ein, zwei Bierchen genehmigen, bevor er sich dann am Montag hoffentlich nüchtern für einen Rückflug bewirbt…

Wir landen schlussendlich etwa 2 Stunden zu spät in Basel, und um 02.30 Uhr falle ich zufrieden, sehr müde und gut erhitzt (Sonnenbrand) ins Bett.

Es war ein Highlight mit Euch, Benj und Jürg!!!